Eine exakte Differenzierung nach Herkunftsländern speziell für Bochum ist leider nicht möglich. Aufgrund der geografischen Lage erhält Bochum einen großen Anteil norwegischen Erdgases, aber auch aus anderen Lieferländern.
Für die Erdgasversorgung in Deutschland sind Russland und Norwegen die wichtigsten Lieferländer. Bundesregierung und Energiewirtschaft arbeiten mit Hochdruck an zusätzlichen Lieferwegen.
Die Bundesregierung hat am 23.06.2022 die Alarmstufe im Notfallplan Gas ausgerufen. Das bedeutet, die Versorgungslage in Deutschland ist angespannt. Eine Verschlechterung der Situation kann nicht ausgeschlossen werden. Aktuell ist die Gasversorgung in Bochum gesichert. Wie alle Gasversorger in Deutschland sind jedoch auch die Stadtwerke Bochum abhängig von überregionalen Gaslieferungen. Daher bereiten wir uns intensiv auf eine mögliche Gasmangellage vor. Dazu tagt regelmäßig ein Krisenstab der Stadtwerke Bochum Gruppe. Es wurden detaillierte Notfall- und Krisenpläne für einen solchen Fall erarbeitet. Die Stadtwerke Bochum stehen über die energiewirtschaftlichen Verbände im engen Austausch mit der Bundesregierung und werden alle notwendigen Schritte ergreifen, um die Versorgung im kommenden Winter zu sichern. Wir bitten alle Kundinnen und Kunden, dem Aufruf der Bundesregierung zu folgen und wo eben möglich Energie einzusparen!
Grundsätzlich sind Gasgeräte eigensicher. Die Gasarmatur misst den Mindestfließdruck. Sobald der Gasdruck einen Mindestfließdruck unterschritten hat, wechselt das Gerät in den Störungsmodus. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Installateurunternehmen.
Die Alarmstufe wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ausgerufen. Sie tritt ein, wenn laut Notfallplan Gas „eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt, der Markt aber noch in der Lage ist, diese Störung oder Nachfrage zu bewältigen, ohne dass nicht marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden müssen.“ Mit der ausgerufenen Alarmstufe wird die Beobachtung intensiviert und das Signal gesetzt, dass der Verbrauch aus Vorsorgegründen reduziert werden soll.
Jede Kilowattstunde Gas, die wir im Sommer einsparen, trägt dazu bei, dass mehr Gas eingespeichert wird. Daher sind alle Gasverbraucher aufgerufen, so viel Energie wie möglich einzusparen. Das gilt für die Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für die Industrie. Es braucht jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung!
Dazu gehören kleine Dinge im Alltag wie das Senken der Raumtemperatur oder die Dauer des Duschens. Noch mehr und vor allem nachhaltig Energie sparen können Hausbesitzer durch eine energetische Gebäudesanierung, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhöhen. Dazu zählen beispielsweise der Einsatz von Photovoltaik oder alternativer Heizungssysteme.
Insbesondere im kommenden Winter sollten Haushalte auch noch stärker auf ihr Heizverhalten achten. Als Faustformel gilt: Durch ein Grad weniger Raumtemperatur lässt sich der Gasverbrauch um sechs Prozent reduzieren.
Die Bundesregierung hat dazu aufgerufen, Gasheizungen möglichst noch im Sommer warten zu lassen. Auch dadurch kann der Gasverbrauch reduziert werden.
Viele weitere Energiespartipps, auch für den Strombereich, gibt es zum Beispiel unter www.stadtwerke-bochum.de/EsMachtVielAus.
Die Bundesnetzagentur berichtet über die aktuelle Lage der Gasversorgung unter www.bundesnetzagentur.de.
Für den Fall einer Engpasssituation gibt es in ganz Europa Sicherungsmechanismen, die selbstverständlich auch in Deutschland und bei uns in Bochum gelten. Mit Notfall- und Krisenplänen haben wir uns intensiv auf einen solchen Fall vorbereitet.
Haushaltskunden und sensible Einrichtungen wie beispielsweise Krankenhäuser und Altenpflegeheime sind durch gesetzliche Bestimmungen besonders geschützt.
Im Fall von Versorgungseinschränkungen werden wir in Abstimmung mit den Behörden Teile der Versorgung über alternative Brennstoffe sicherstellen, vorrangig die Umstellung von Teilen der gasbasierten Fernwärmeerzeugung und weiterer Kunden auf Ölbasis. Die Verordnungen auf europäischer und nationaler Ebene sehen vor, dann nach und nach sogenannte „nicht geschützte Kunden“ von der Gasversorgung zu trennen. Dazu zählen in erster Linie Industrie- und Gewerbekunden, aber auch öffentliche Einrichtungen. Wir haben die betroffenen Kunden auf mögliche Liefereinschränkungen hingewiesen.