Der Ökostrom der Stadtwerke stammt aus vielen unterschiedlichen Quellen – und kommt von nah sowie von fern. Wo investieren die Stadtwerke Bochum überall in die Energiewende? Und was bedeutet das für ihre Kundinnen und Kunden?
Eine Sternwarte, eine Mülldeponie und ein Wasserkraftwerk haben auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam. In Bochum aber sind diese drei Orte auf besondere Weise miteinander verbunden. Wie? Die Stadtwerke produzieren hier Ökostrom. In Sundern fangen gleich neben der Sternwarte 98 Photovoltaik-Module Sonnenenergie ein. In Kornharpen entsteht aus Deponiegas elektrische Energie und Wärme. Und in Stiepel wird mithilfe der Kraft des Ruhr-Wassers umweltfreundlich Strom erzeugt.
Im Trianel Windpark Borkum erzeugen die Stadtwerke ausreichend Windstrom, um bis zu 65.000 Haushalte mit Ökostrom zu versorgen.
Sundern, Kornharpen, Stiepel – das sind nur drei Anlagen von vielen, mit denen die Stadtwerke Bochum zum nachhaltigen Umbau der Energieversorgung vor Ort beitragen. Nicht nur in Sachen Strom – auch Wärme entsteht in der Region zunehmend aus alternativen Quellen. Zum Beispiel aus Grubenwasser oder dem Abwasser von Schwimmbädern.
„Als Energieversorger haben wir die Pflicht und Verantwortung, die Energiewende sinnvoll mitzugestalten“, betont Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung. Allein mit dem Wasserkraftwerk Stiepel gewinnt das Unternehmen jährlich mehr als fünf Millionen Kilowattstunden grünen Strom – genug, um mindestens 2.000 Haushalte zu versorgen.
Das Wasserwerk Stiepel erzeugt seit einigen Jahren kein Trinkwasser mehr, dafür fließen von hier jährlich mehr als 5 Millionen kWh grüner Strom aus Wasserkraft ins Bochumer Netz.
Doch auch in Kombination mit weiteren Photovoltaik- sowie den Biomethananlagen im Stadtgebiet reichen die Kapazitäten nicht aus. „Wenn wir den Anspruch haben, einen großen Teil der Bochumerinnen und Bochumer mit klimafreundlichem Strom versorgen zu können, dann müssen wir über unsere Stadtgrenzen hinaus denken“, erklärt Spohn.
Aus diesem Grund investieren die Stadtwerke zusätzlich in Solar- und Windparks in ganz Deutschland sowie mit dem Trianel Windpark Borkum sogar in der Nordsee. An den Offshore-Anlagen, die eine Gesamtleistung von 400 Megawatt haben, ist der Energieversorger mit 57 Megawatt beteiligt. Allein damit können mehr als 65.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden. „Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir auf hoher See Pionierarbeit geleistet“, so Spohn über das Großprojekt.
die Stadtwerke investieren deutschlandweit in Solar- und windparks
Damit der Anteil des an die Kunden gelieferten Ökostroms weiter steigt, beziehen die Stadtwerke zudem Energie aus Europa. „Jede erzeugte Kilowattstunde Ökostrom verdrängt eine Kilowattstunde konventionell erzeugten Stroms. Warum soll man also nicht europaweit denken und den Ausbau der klimafreundlichen Erzeugung auch andernorts fördern?“, so Geschäftsführer Frank Thiel.
Das kommt nicht nur dem Klima, sondern auch den Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Bochum zugute. „Wasserkraft ist eine der günstigsten Technologien in diesem Bereich“, erklärt Thiel. „Indem wir einen Teil unseres Ökostroms aus Europa beziehen, können wir ihn günstig anbieten.“
Gleichzeitig werden die Stadtwerke Bochum in Zukunft auch den Ausbau der regenerativen Erzeugung in Deutschland und Bochum weiter aktiv fördern. Dabei haben sie sich ein ambitioniertes Ziel gesteckt: „Bis 2025 wollen wir rechnerisch 70 Prozent der Bochumer Haushalte mit grünem Strom aus eigenen Erzeugungsanlagen versorgen können. Dafür investieren wir in den kommenden Jahren 120 Millionen Euro“, sagt Thiel. Es gibt also noch viel zu tun.