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    Smart Home: Schlaue Haustechnik geht online

Smart Home

Smart Home, Google Home, Amazon Echo, Alexa, Smart TV, Powerline – nicht jeder Bochumer hat die Muße, sich permanent über die Entwicklungen der digitalen Welt auf dem Laufenden zu halten. Was braucht wer? Wir klären Sie auf!

 

Es gab einmal eine Zeit, in der die Einführung des „Zweiten Deutschen Fernsehens“ fast eine Revolution war – das ist heute kaum noch vorstellbar. Die Digitalisierung schreitet immer schneller voran, und wer sich gar nicht mit Internet, WLAN & Co. befasst, kann schnell abgehängt werden. Das heißt jedoch nicht, dass sich jeder Mensch intensiv mit den technischen Möglichkeiten beschäftigen muss. Interessen und Bedürfnisse sind schließlich unterschiedlich gelagert. Was also wäre für Sie das Richtige?

Haustechnik mit Pfiff

Das Heizungsthermostat bequem per Tablet steuern. Dank des Smart Home-Prinzips kein Problem und für immer mehr Menschen in Bochum selbstverständlich.

Ein Internetzugang ist natürlich die Grundausstattung, um von der Digitalisierung profitieren zu können. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der nicht klassisch über die Telefonleitung, sondern auch über einen Kabelanschluss ins Haus kommen kann. Die schnellste Verbindung ist dabei Glasfaser – viele Bochumer haben Glück. Denn die Stadt wird mit Glasfaser zur „GigabitCity“ ausgebaut. Die Glasfaser Bochum, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Bochum, hat rund 16.000 Wohneinheiten in Bochum ans Netz der Zukunft angeschlossen. Den Nutzern steht für einen festen Betrag eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 1.000 Megabits pro Sekunde zur Verfügung.

Smart Speaker in einem Wohnzimmer (Foto: Juan Ci/Shutterstock.com)
„OK Google ...“

So genannte Smart Speaker zur Kommunikation mit einem Sprachassistenten stehen schon in vielen Wohnzimmern.

WLAN ohne Funklöcher

WLAN heißt nichts anderes, als dass Ihr Internetzugang über Funksignale erreichbar ist, Geräte also nicht über Kabel gekoppelt werden müssen. Das Signal wird über einen Router erzeugt, den Sie selbst installieren können. Allerdings hat die WLAN-Reichweite Grenzen, und teilweise schirmen Wände oder Möbel die Funksignale zusätzlich ab. Dann ist es sinnvoll, sogenannte WLAN-Verstärker einzusetzen, auch WLAN-Repeater (repeat = wiederholen) genannt. Sie kommen in Räumen mit schlechtem Empfang in die Steckdose, greifen das Signal auf und verstärken es. Reicht das nicht aus, ist eine Powerline eine Alternative. Vereinfacht gesagt, wird dabei das Datensignal zunächst über die Stromleitung in einen anderen Raum transportiert. Dafür verbinden Sie den Powerline-Adapter über ein Kabel mit dem Internetanschluss (Router) und stecken ihn in die Steckdose. Über die Stromleitung sind die Daten dann in jedem Raum mit Steckdose verfügbar. In die wird ein weiterer Adapter gesetzt. Sie können Geräte, wie Computer oder Fernseher, entweder über ein Kabel mit diesem Adapter verbinden, oder Sie verwenden einen speziellen Adapter, der WLAN Access Point (WAP) genannt wird (= WLAN-Zugangspunkt). Er gibt die Daten aus der Stromleitung als Funksignal weiter.

 

Smarte Elektronik für jedes Bedürfnis

Neben dem Surfen im Netz ist das Streamen, also das online Anschauen von Filmen, sicherlich die häufigste Anwendung für schnelles Internet. Das funktioniert ganz einfach: Moderne Fernseher sind ohne zusätzliches Equipment internetfähig. Im Menü finden Sie einen Unterpunkt, um eine Verbindung zum WLAN herzustellen. Ebenfalls im Menü oder direkt auf der Fernbedienung gibt es in der Regel einen Auswahlpunkt für verschiedene Apps. Diese können Sie dann anwählen und Filme laden, zum Beispiel aus den Mediatheken der Fernsehsender oder von Streaming-Anbietern wie Netflix oder Amazon Prime. Für etwas ältere Fernsehmodelle benötigen Sie einen sogenannten TV-Stick. Er sieht aus wie ein etwas größerer USB-Stick und wird in den USB-Anschluss des Fernsehers geschoben, wo er übers WLAN eine Verbindung zum Internet herstellt. Den wählen Sie als externe Quelle an.

DIE HEIZUNG STEUERN SIE IM INTERNET DER DINGE BEQUEM ÜBER IHR SMARTPHONE.

Nach dem gleichen Prinzip können Sie weitere internetfähige Geräte mit dem WLAN verbinden. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom „Internet der Dinge“ (Internet of Things – IoT). Ihr Fitnessgerät könnte beispielsweise Trainingsdaten zum Auswerten in eine Cloud laden, also in einen online Daten-Speicher. Theoretisch gibt es sogar Kühlschränke, die selbstständig online Lebensmittel nachbestellen, wenn ein Fach leer ist. In den meisten Fällen arbeiten internetfähige Geräte jedoch nicht eigenständig, sondern werden vom Verbraucher über eine App auf dem Smartphone oder dem Tablet gesteuert. Ein gutes Beispiel sind digitale Heizungsthermostate. Sie werden mit wenigen Handgriffen an die einzelnen Heizkörper montiert. Hochwertige Modelle lassen sich dann über eine App ansteuern und programmieren. Das heißt, Sie können festlegen, wann welcher Raum aufgeheizt werden soll und diese Eingaben aus der Entfernung über Ihr Handy verändern – wenn Sie zum Beispiel später als geplant nach Hause kommen. Übrigens gibt es auch Apps fürs Energiemanagement, die den Verbrauch einzelner Geräte anzeigen. All das hilft beim Energiesparen.

Alles im Griff

Übers heimische W-LAN lässt sich das Smart Home genauso steuern wie aus der Ferne vom Smartphone aus.

Aus dem Internet in Ihr Ohr

Viele Geräte können Sie alternativ über einen Sprachassistenten steuern. Dafür benötigen Sie zunächst einen sogenannten Smart Speaker, das heißt einen intelligenten Lautsprecher. Die derzeit bekanntesten Möglichkeiten sind Google Home und Amazon Echo, dessen Sprachassistent Alexa heißt. Diese Lautsprecher verbinden sich ebenfalls mit dem WLAN und bei Bedarf zusätzlich mit weiteren (kompatiblen) Geräten. So können Sie mit einem mündlichen Befehl sogar die Mikrowelle starten. Mit den Smart Speakern können Sie zusätzlich Musik hören und weitere Infos aus dem Internet abrufen. Beispielsweise wäre es möglich, dass Sie sich Rezepte vorlesen lassen oder eine Rechenaufgabe lösen lassen.

Sensoren sind am Drücker

Jetzt fehlen nur noch zwei Schritte, und Sie können Ihr Haus zu einem digitalisierten Smart Home umgestalten. Schritt eins: Sie rüsten die Räume mit Aktoren und Sensoren auf. Aktoren sind Bauteile, die einen elektrischen Impuls erhalten und daraufhin eine mechanische Bewegung ausführen. Sie werden unter anderem eingesetzt, damit sie ein Fenster schließen oder einen Rollladen öffnen. Sensoren messen die Umgebung, etwa Feuchtigkeit oder Temperatur. In einer Smart-Home-Station laufen alle Informationen zusammen und werden aufeinander abgestimmt. So schließt sich beispielsweise das Fenster automatisch, wenn die Heizung die Temperatur hochfährt, weil Sie bald nach Hause kommen. Die Kommunikation der Einheiten kann über Kabel erfolgen oder über Funksignale. So lassen sich auch Bestandsbauten problemlos aufrüsten.

 

Erschienen im Kundenmagazin Meine Stadtwerke

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