• „Ein zusätzlicher Boost“
    Neue digitale Arbeitswelt bei den Stadtwerken

Neue Arbeitswelt bei den Stadtwerken

Auch bei den Stadtwerken Bochum hat die Pandemie die Art zu arbeiten verändert. Im Interview per Video-Chat erklärt Geschäftsführer Frank Thiel, warum er darin eine Chance für die Zukunft sieht.

Frank Thiel im Videointerview

Herr Thiel, erreiche ich Sie gerade bei den Stadtwerken oder im Homeoffice?

Ich bin in meinem Büro bei den Stadtwerken. Aber nach wie vor ist ein Gutteil der Belegschaft nicht im Haus. Im Frühjahr, während des Lockdowns, haben mehr als 350 von unseren 430 Büromitarbeiterinnen und -mitarbeitern von zu Hause gearbeitet. Aktuell tun das etwa 280.

Und? Wie läuft’s?

Sehr gut. Das Thema ist für uns ja grundsätzlich nicht neu. Die sogenannte Teleheimarbeit gibt es bei uns schon seit Jahren, vor zwei Jahren haben wir die Themen Homeoffice und mobiles Arbeiten noch einmal umfänglicher geregelt. Und dass wir schon vor der Pandemie die Software Microsoft Teams eingeführt haben, hilft natürlich auch. Videokonferenzen und das Arbeiten in virtuellen Teams sind bei uns heute Standard.

Aber dass im März plötzlich fünf von sechs Leuten zu Hause arbeiten würden, war ja nicht vorgesehen …

… und das war auch eine Herausforderung. Da haben sich dann einige einfach ihren Arbeitsplatzrechner unter den Arm geklemmt, als sie nach Hause sind. Denn es sind zwar schon viele, aber nicht alle mit mobilen Geräten ausgestattet. Da haben alle super engagiert und sehr pragmatisch mitgezogen. Aber als Betreiber kritischer Infrastruktur üben wir ja auch laufend Krisenmanagement, damit wir auf unvorhergesehene Ereignisse flexibel reagieren können. Denn sollten wir als Versorger nicht funktionieren, würde ganz Bochum nicht mehr funktionieren – das darf und wird nicht passieren.

350 von 430 Mitarbeitern, die sonst im Büro arbeiten, waren während des Lockdowns im Homeoffice.

Was wird bleiben, wenn irgendwann wieder Normalität einkehrt?

Eine Menge. Für die Digitalisierung, die wir schon länger vorantreiben, haben die letzten Monate einen zusätzlichen Boost bedeutet: noch weniger Papier, noch schnellere Prozesse. Davon profitieren auch unsere Kundinnen und Kunden, auf deren Anforderungen wir noch unmittelbarer und reibungsloser reagieren können. Auch die Möglichkeit des hybriden Arbeitens – also teils zu Hause, teils hier vor Ort – wird bei uns künftig viel stärker genutzt werden. Es wird weiterhin wichtig bleiben, sich von zu Zeit ganz „analog“ zu sehen. Aber man muss sich nicht für jede Besprechung von A nach B bewegen. Und ich habe festgestellt, dass Besprechungen in größerer Runde virtuell teilweise sogar besser funktionieren: Wer eine Frage oder eine Anmerkung hat, muss den Vortragenden nicht unterbrechen, sondern stellt sie einfach in den Chat. Sie geht nicht verloren. Bei einem Treffen im Besprechungsraum wäre sie vielleicht gar nicht geäußert worden.

Erschienen im Geschäftskundenmagazin ener.go

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